#104 Paul Harper lernt seine Bilder langsam kennen

 

Von Arbeitsdruck bis Bildbibliothek


Paul Harper (Foto: Hans-Jürgen-Wege)

Über das Gespräch

Der in Großbritannien lebende Künstler Paul Harper spricht mit mir über seine künstlerische Reise, die ihn von London über Zürich nach Lüneburg geführt hat. Er gewährt uns in diesem ruhigen Gespräch tiefe Einblicke in seine Welt der abstrakten, geometrischen Malerei, seine Techniken und die Herausforderungen, die das Leben als Künstler mit sich bringt. Und dass er, immer mal wieder, einige Zeit braucht, um seine eigenen Bilder kennenzulernen…

(Foto: Hans-Jürgen-Wege)

Kunst in Bewegung

Zu der finalen Entscheidung, tatsächlich Kunst zu studieren, kam Paul aufgrund einer hervorragenden Kunst-Lehrerin…aber vor allem durch einen ganz besonderen Tag!

Nach seinem Kunststudium, das er zum Teil direkt in London absolviert hat, zog Paul Harper nach Zürich, wo er fast 15 Jahre lang lebte und arbeitete. Er spricht über die Herausforderungen und Chancen, die diese Zeit mit sich brachte, und wie sie seine künstlerische Identität formte. Zürich, eine Stadt, die für mich fast wie ein „Kunst-Schlaraffenland“ klingt, bot ihm die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, zu vernetzen und schließlich seinen eigenen, unverwechselbaren Stil zu finden.

Neuer Anfang in Lüneburg

Der Umzug nach Lüneburg war ein Wendepunkt für Paul Harpers. Er berichtet, wie die pandemiebedingte Ruhezeit ihm die Gelegenheit gab, seine Kunst neu zu entdecken und weiterzuentwickeln. In dieser Zeit entstanden viele seiner aktuellen Werke, die durch geometrische Abstraktion und leuchtende Farben bestechen. Paul spricht auch über die Wichtigkeit, regelmäßig zu arbeiten, um kreative Blockaden zu vermeiden. Besonders interessant war für mich auch, was er über die Folgen erzählte, die es für ihn hatte, einen Preis zu gewinnen (s. Linkliste unten) und ich halte fest: ein Kunstpreis ist mehr als einfach nur ein Kunstpreis.


Mit seiner Kunst geht Paul manchmal auch in die dritte Dimension.

Auf meinem folgenden Atelier-Schnappschuss siehst du hinten das Objekt eingepackt. Dadurch, dass Paul daneben steht, kannst du einschätzen, wie groß es in der Realität ist:


Der kreative Prozess: Von Skizzen bis zum fertigen Bild

Paul beschreibt seinen kreativen Prozess als einen, der Zeit und Geduld erfordert. Obwohl seine Arbeiten oft genau und akribisch erscheinen, betont er, dass das Endergebnis häufig Überraschungen bereithält. Er nimmt uns mit auf die Reise von den ersten Skizzen bis zum fertigen Werk, wobei er die Bedeutung seiner „Bild-Bibliothek“ hervorhebt – eine Sammlung kleinerer Arbeiten, die ihm als Inspiration und Referenz für größere Projekte dient. Sie ermöglichen es ihm, Ideen schnell umzusetzen und später erneut darauf zurückzugreifen, wenn er an größeren Werken arbeitet. Diese Herangehensweise erlaubt es ihm, seine Kreativität fließen zu lassen und dennoch strukturiert zu arbeiten.

Ich fand diese Idee so großartig, dass ich überlege, ob ich solch eine Bibliothek auch für meine Kunst beginnen könnte…

Und so sieht Pauls Bildbibliothek aus:

(Foto: Hans-Jürgen-Wege)

Diese Bildbibliothek wächst in Pauls Atelier ständig; du siehst die neusten ganz rechts:


Vom Hören zum Sehen!

Hier kannst du ein paar der Dinge sehen, über die wir in dieser Episode sprachen oder die ich im Outro erwähnt habe:

Paul erzählt, wie schwierig es ist, Leinwände zu übermalen und neu zu nutzen. Hier ein sehr gutes Beispiel dafür: nicht nur, dass die unterliegenden Farben durchscheinen, auch bildet die Acrylfarbe Linien, die einzeln und vorsichtig weggeschliffen werden müssen.

Ich sprach im Interview davon, dass hinten im Atelier “Drucke” hängen. Bei näherer Betrachtung stellten sich diese als feine Zeichnungen heraus…!

Dies hier ist ein halber Klebestreifen-Berg, den Paul für nur eine einzige Ausstellung produziert hat!

Sorgfältiges Bilder-Lager

Paul in seinem Atelier, mitten im Gespräch.


Dreamworks

Bei Atelier-Talk gibt es als letzten Teil im die “Entweder - Oder”-Rubrik. Hierbei lernen wir meine Gesprächspartner:innen noch einmal ein bisschen anders kennen. Von Paul erfahren wir an dieser Stelle, dass er so gut wie keine Erinnerungen an seine Träume hat, aber dass das nicht immer so war. Früher hat er viel geträumt und daraus eine Serie mit etwa 50 Bildern erstellt - seine “Dreamworks”.

Hier ein paar Beispiele - auf die Bilder klicken, dann siehst du alle:

Paul hat mir dazu den folgenden Text geschickt:

“Die Titel sind ganz wichtig. Sie lauten wie folgt:

  • Dream Work no. 33: Sculpture: Large amorphous object with six openings       

  • Dream Work no. 1: Kinetic Sculpture: Two singing plastic penguins rocking from side to side

  • Dream Work no. 10: Painting: Incomplete Warhol 'Liz' painting (with additional red cross) on a slice of wholemeal bread

  • Dream Work no. 27: Sculpture: Wire cage measuring approx 180 cm by 120 cm by 60 cm

Alle sind Bleistift auf Papier. Ich kann mich nicht mehr an die Größe erinnern, aber wahrscheinlich nicht größer als A3. Ich glaube, sie wurden alle irgendwo zwischen 2000 und 2005 / 2006 gemacht.”


Atelier-Talk wird unterstützt von Kunst-Investments

Die schönste Rendite ist die Freude an der Kunst“ sagt Manuel Koch. Als Kunstkenner, Sammler und Finanzexperte weiß er, wovon er spricht.

Die Freude, von der er spricht, ist sogar 3-fach:

  1. Zum einen entsteht sie aus dem Wissen, dass mit dem Kauf von Kunst Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden und ihnen und ihrer Arbeit Wertschätzung geschenkt wird.

  2. Du als Käufer:in hast die Freude an einem neuen Kunstwerk, das deinen Alltag verschönert und bereichert.

  3. Durch das Kaufen von Kunst kannst du für dich ein richtig gutes Investment tätigen.

    Alle Infos findest du bei: www.kunst-investments.com .


Link-Liste:

Mehr über mich, Stephanie Hüllmann, gibt’s auf meiner

Mehr über meinen Kunst-Podcast-Unterstützer Kunst-Investments mit Manuel Koch findest du hier:

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